Das Oktoberfestbier ist ein speziell für das Oktoberfest in München gebrautes helles Bier. Das Bier für das Oktoberfest muss nach dem Münchner Reinheitsgebot von 1487 gebraut werden, mit einem Alkoholgehalt von ca. 6 % vol. und einem Stammwürzegehalt von mindestens 13,5 %. Auf dem Oktoberfest darf nur Bier ausgeschenkt werden, das in einer der großen Münchner Brauereien gebraut wurde. Der Begriff Oktoberfestbier ist markenrechtlich geschützt und darf ausschließlich von den Münchner Brauereien genutzt werden, sich unter dem Verein Münchner Brauereien e.V. zusammengeschlossen haben. Der Verein Münchner Brauereien e.V. hat dementsprechend die Aufgabe, die Marke Oktoberfestbier gegen eine unerlaubte Verwendung durch Dritte zu schützen.
Das Oktoberfestbier kann am ehesten der Biersorte Märzen zugeordnet werden. In der bayerischen Brauordnung von 1539 war geregelt, dass die Münchner Brauereien nur zwischen St. Michael (29. September) und St. Georg (23. April) brauen dürfen. Das Bier wurde in den Bierkellern der Brauereien gelagert, die im März nochmals mit natürlichem Eis bestückt wurden. Nach und nach wurden die Bestände der Brauereien dann verkauft, wobei die die letzten Bestände des eingelagerten Bieres auf den bayerischen Volksfesten im Herbst ausgeschenkt wurden. Von daher stammt auch der Begriff des Märzen, den insbesondere die Hacker-Pschorr Brauerei noch für ihr Oktoberfestbier gebraucht. Seit Erfindung der Kühlmaschine durch Carl von Linde ist es den Brauereien auch noch nach April möglich, untergäriges Bier zu brauen.
Das Oktoberfestbier ist ein sehr süffiges und malzbetontes Bier, das besonders gut zum Hendl, Schweinsbraten oder zur Schweinshaxe passt. Üblicherweise wird das Bier auf dem Oktoberfest aus 1-Liter Maßkrügen getrunken. Die ordnungsgemäß gefüllte 1-Liter Maß ist jedoch leider nur der Idealfall, in der Praxis muss man leider regelmäßig eine Fehlmenge hinnehmen. Umso ärgerlicher ist das bei jährlich steigenden Bierpreisen. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, gründeten Freunde der gut gefüllten Maß schon 1899 den Verein zur Bekämpfung betrügerischen Einschenkens e.V. mit Sitz in München. Während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland wurde der Verein verboten, konnte sich aber am 09.09.1970 wieder etablieren. Der Ausschank auf dem Oktoberfest erfolgt bei den meisten Brauereien aus Stahltanks. Nur in den Festzelten der Augustiner Brauerei wird das Oktoberfestbier noch aus 200-Liter Holzfässern ausgeschenkt.
Folgende Biere werden auf dem Oktoberfest angeboten:
- Augustiner Bräu Oktoberfest Bier (6,0 % vol.)
- Hacker-Pschorr Oktoberfest Märzen (5,8 % vol.)
- Hofbräu Oktoberfestbier (6,3 % vol.)
- Löwenbräu Oktoberfestbier (6,1 % vol.)
- Paulaner Oktoberfest Bier (6,0 % vol.)
- Spaten Oktoberfestbier (5,8 % vol.)
Das Hofbräu Oktoberfestbier liegt gemessen am Alkoholgehalt mit 6,3 % vol. an der Spitze. Die schönste Flasche präsentiert Hacker-Pschorr mit einer schönen Bügelverschlussflasche. Welches Bier am besten schmeckt, muss jeder für sich selbst beurteilen. Wer dennoch eine professionelle Meinung hören will, schaut sich am besten den Test zum Oktoberfestbier von Michael Rudolf an.